Badischer Rekord für Wolfgang Scheffler im Zehnkampf M55

Er hat schon viele Erfolge erreicht, unzählige Medaillen gewonnen und Titel eingeheimst. Sei es im Hochsprung, im Weitsprung, im Dreisprung, über die Hürden oder im Sprint. Auch mit der 4×100 Meter war er schon Deutscher Senioren-Meister und letztes Jahr gab es noch einen Meistertitel bei der Team DM mit der M50-Mannschaft der Startgemeinschaft Südbaden.

Was kann man da noch oben drauf setzen? Einen Badischen Rekord im Zehnkampf der M55!

Einen Zehnkampf erfolgreich zu absolvieren ist nicht jedem vergönnt, auch wenn es einige versuchen. Im Alter von 56 Jahren ist das fast unmöglich, schließlich sind da Disziplinen dabei wie Hürdenlauf, Stabhochsprung und 400 Meter. Und noch 7 andere.

Aber Wolfgang Scheffler, der fast jedes Jahr zum Saisonausklang beim Zehnkampf-Meeting in Schutterwald, seiner alten Heimat, mitmacht, der kann das. Und zwar so gut, dass es, wenn auch nur knapp und unter Einsatz der letzten Kräfte über die abschließenden 1500 Meter, zum Badischen Rekord in der M55 mit 5813 Punkten gereicht hat. Chapeau!

Hoch hinaus geht es beim Stabhochsprung für Wolfgang Scheffler – Bild privat

Eigentlich hatte er den Badischen Rekord schon abgeschrieben. Nach dem Speer aber war noch viel Zeit, so dass Wolfgang Scheffler doch noch mal gerechnet und festgestellt hat, dass die 1500m mit knapp über 6 Minuten ausreichen würden. Grundsätzlich kein Problem, aber im Hinblick auf das nicht vorhandene Training hierfür eine echte Herausforderung. „Der Körper konnte und wollte nicht mehr, da musste dann der Kopf den Körper beherrschen und am Ende hat es geklappt“.

Der bisherige Rekord wurde 2011 auch in Schutterwald aufgestellt. Damals startete Wolfgang auch und es war für ihn unvorstellbar, jemals einen Badischen Rekord zu erreichen. „Jetzt habe ich dieses Ziel selbst erreicht. Super schön und eine große Bestätigung nie aufzugeben, nachdem die letzten beiden Jahre mit Operation und Verletzungen nicht einfach waren“ lässt der 56-jährige Familienvater tief blicken.

Wolfgang Scheffler beim Weitsprung – Zehnkampf-Meeting in Schutterwlad

„Vor 14 Jahren habe ich zu meinem Vorgänger Anton Spinner aufgeschaut und gedacht, wenn ich in dem Alter mit 55+ so fit bleiben kann, dann ist alles gut. Und heute schaue ich auf einen Teilnehmer wie Peter Pach mit 70+ auf und würde meinen Rekord eintauschen, wenn ich so gesund bleiben würde. Jetzt habe ich den Rekord und schaue, dass ich dann mit 70 Jahren auch noch so leichtfüßig und gesund durch die Gegend rennen kann“ schaut der Denzlinger in die Zukunft.

Und was reizt ihn am Zehnkampf? „Das schönste am Zehnkampf ist das Miteinander und der Respekt vor der jeweiligen Leistung des anderen. Der Letzte im 1500-Meter-Lauf wurde von den Athleten und Zuschauern genauso gefeiert wie der Erste. Das war und ist super schön mitzuerleben. “

Kleine Randnotiz: am gleichen Wochenende gewann Leo „the German“ Neugebauer bei der Weltmeisterschaft in Tokio den Titel im Zehnkampf. Auch da war was mit hartem Fight über die 1500 Meter und knapp den Vorsprung ins Ziel bringen.